Symbol künstlicher Intelligenz

«Es braucht eine Art forensisches Denken»

Ist das Video echt? Oder doch ein Fake? Dass diese Frage oft nicht leicht zu beantworten ist, hat vor allem auch mit KI-Anwendungen zu tun, die immer ausgefeilter werden. Sogenannte Deepfakes werden häufiger. Wie enttarnen wir sie?

Ist das Video echt? Oder doch ein Fake? Dass diese Frage oft nicht leicht zu beantworten ist, hat vor allem auch mit KI-Anwendungen zu tun, die immer ausgefeilter werden. Sogenannte Deepfakes werden häufiger. Wie enttarnen wir sie?

Bekannte Beispiele wurden schon oft genannt: → Papst Franziskus taucht trendbewusst im weissen Daunenmantel auf. Der russische Präsident → Wladimir Putin kniet sich ehrerbietig vor Chinas Staatschef Xi Jinping hin. → Donald Trump wird festgenommen. Und in der Ukraine ruft Präsident → Wolodymyr Selenskyj zur Kapitulation auf.

Allen Beispielen ist gemein: Hier war künstliche Intelligenz am Werk. Mit ihrer Hilfe lassen sich Fotos, Videos und Stimmen inzwischen ganz leicht manipulieren. Bereits 2018 veröffentlichte der amerikanische Schauspieler und Regisseur Jordan Peele ein → Deepfake-Video, in dem er den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama Dinge sagen liess, die dieser bei voller Zurechnungsfähigkeit in der Öffentlichkeit niemals ausgesprochen hätte. Das Video zeigt, wie täuschend echt solche Manipulationen sein können. Und seither sind die Entwicklungen nicht stillgestanden. KI-Tools werden immer besser.

Audiovisuellen Inhalten haben wir bisher viel Vertrauen geschenkt. Ein Video mit Ton haben wir automatisch für glaubhafter gehalten.

Patric Raemy, Universität Freiburg

Bettina Bichsel ist Journalistin und Texterin. Sie schreibt und bloggt unter anderem für Jugend und Medien.