Gamen und Chatten vor dem Schlafen gehen? – Die Schlafqualität Jugendlicher kann leiden

Der heute von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW publizierte Bericht JAMESfocus hat den Zusammenhang zwischen medialen und non-medialen Freizeitaktivitäten der Schweizer Jugendlichen und Schlafdauer resp. Schlafqualität untersucht. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Spielen von Videogames, das Verschicken von Fotos und Filmen sowie die Nutzung des Handys als Wecker einen Risikofaktor für die Schlafqualität bzw. das Gefühl der Erholung der Jugendlichen darstellen. Zwar müssen diese Aussagen gemäss den Autoren der Studie mit Vorsicht interpretiert werden, da diverse andere Aspekte eine grössere Rolle spielen. Sind jedoch bereits Schlafprobleme vorhanden, so empfehlen die Autoren, bei der Reduktion dieser Tätigkeiten anzusetzen sowie bei der Verbannung des Handys aus dem Schlafzimmer.

 

Die ZHAW geht davon aus, dass das Verschicken von Fotos und Filmen via Handy vor allem vor dem Einschlafen zum Problem wird, da der Jugendliche dann häufig eine baldige Antwort erwartet, was den Einschlafzeitpunkt verzögern könnte. Als mögliche Erklärungen, weshalb das Gamen ein Risikofaktor für die Schlafqualität sein kann, werden die Verschiebung der Einschlafzeit nach hinten aufgrund des Gamens, die Erhöhung des Arousals bzw. der Erregung oder auch das blaue Licht des Bildschirms genannt. Nebst der Reduktion der Risikofaktoren empfehlen die Autoren die Förderung der Schutzfaktoren, welche im Bericht identifiziert wurden: etwas mit der Familie unternehmen oder am Abend ein Buch statt WhatsApp-Nachrichten lesen. Die Ergebnisse weisen zudem darauf hin, dass der Medieninhalt eine ebenso wichtige Rolle spielt wie die Nutzungshäufigkeit.

 

Der Bericht JAMESfocus der ZHAW hat die Daten der JAMES-Studie 2014 in Bezug auf das Thema Schlaf im Zusammenhang mit dem Medienumgang vertieft analysiert. Die JAMES-Studie 2014 wurde in den drei grossen Schweizer Sprachregionen bei Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren erhoben.

 

>>  Bericht JAMESfocus