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Sobald wir im Internet sind, hinterlassen wir Spuren. Manchmal bewusst – etwa, wenn wir ein Formular ausfüllen oder ein Foto posten. Aber ganz oft geschieht das auch unbewusst: Das Smartphone verrät unseren Standort, eine App greift auf das Mikrofon zu oder speichert, was uns interessiert. Persönliche Daten können so unbemerkt weitergegeben und in der Folge missbraucht werden. Deshalb ist es so wichtig, schon mit Kindern darüber zu sprechen: Was darf öffentlich sein, für alle sichtbar? Was soll privat bleiben, was möchte ich nur bestimmten Personen zeigen? Und wie kann man sich und seine Daten schützen?
Sicherheit beginnt bei den Geräten, z. B. mit Passwörtern, Updates und Einstellungen.
Es gibt Menschen mit bösen Absichten im Internet. Vor ihnen muss man sich bestmöglich schützen.
Auch Themen wie das Recht am eigenen Bild und Urheberrechte müssen angesprochen werden.
Inhalt
Datenschutz bedeutet: Wir alle haben grundsätzlich das Recht, über unsere eigenen Daten selbst zu bestimmen. In der Praxis wissen wir aber oft nicht genau, welche Daten überhaupt gespeichert werden. Manche Apps verwenden die Lokalisierungsfunktion von Smartphones oder Tablets, speichern Aufenthaltsorte und Bewegungsprofile. Besuchte Internetseiten, Google-Abfragen, Cookies und sogar Inhalte von E-Mails werden zur Personalisierung von Suchmaschinenergebnissen, sozialen Netzwerken (z. B. Werbung) und anderen Online-Diensten genutzt. Hinzu kommen immer neue Geräte wie Fitnessarmbänder, Smart Watches oder Smart Toys, die Daten sammeln. Und in Clouds gespeicherte Inhalte sind schwerer kontrollierbar.
Datenschutz ist wichtig, um nicht zu viel von sich preiszugeben, aber auch, um sich vor Missbrauch, Betrug und Manipulation zu schützen.
Eine aktivierte Firewall: Sie schützt den Computer vor Angriffen aus dem Internet und vor unerlaubten Zugriffen.
Vertrauenswürdige Sicherheits-Apps oder Antivirensoftware: als Schutz vor Malware, Viren und anderen Bedrohungen
Regelmässige Updates bei Betriebssystemen, Software und Apps: um Sicherheitslücken zu schliessen und die Geräte auf dem neuesten Stand zu halten
Nur notwendige App-Berechtigungen: Überprüfen Sie vor dem Download, worauf die App zugreifen möchte, und erlauben Sie nur das, was wirklich nötig ist.
Backups von Inhalten: So vermeiden Sie Datenverluste.
Cookies löschen (in den Einstellungen von Browsern wie Chrome, Safari, Firefox, Edge): um die Privatsphäre zu wahren und die Speichernutzung zu optimieren
Gerätesperren: Passwörter, PINs oder biometrische Authentifizierung (z. B. Fingerabdruck oder Gesichtserkennung), um fremden Zugriff zu verhindern
Vorkehrungen bei Verlust: Smartphones lassen sich aus der Ferne orten über Funktionen wie «Mein Gerät finden», «Find my Iphone» oder «Find my Mobile». Manchmal gibt es zudem die Möglichkeit, dass automatisch alle Daten gelöscht werden, sobald jemand mehrmals das falsche Passwort eingibt.
Vorsicht bei öffentlichen Netzwerken und Aufladestationen: Bei frei zugänglichen Hotspots im öffentlichen Raum, in Restaurants oder Hotels, aber auch bei öffentlichen USB-Aufladestationen besteht immer ein gewisses Risiko. VPN-Dienste und eine externe Batterie (Power Bank) bieten Schutz.
Denken Sie auch daran, dass Kinder nicht nur am Computer online sein können: Smartphones und andere WLAN-fähige Geräte (wie z. B. Tablets, Video-Spielkonsolen, Smartwatch oder Fernseher bzw. Smart-TV) ermöglichen den Zugriff auf das Internet.
Der Begriff «Darknet» umfasst Bereiche des Internets, die mehrfach verschlüsselt sind und nicht mit den üblichen Browsern und Suchmaschinen erreicht werden. So ist es möglich, weitgehend anonym zu surfen. Das bedeutet einerseits: Persönliche Daten sind geschützt – sei es vor Werbetreibenden, die Daten sammeln und verkaufen, oder vor potenziellen Angriffen, die darauf aus sind, diese zu identifizieren. Illegal ist das nicht grundsätzlich. Zum Beispiel kann es für Whistleblower oder Journalistinnen wichtig sein. Oder für Regimekritiker in Ländern mit eingeschränkter Meinungsfreiheit.
Andererseits gibt es im Darknet viele illegale Inhalte und Transaktionen: Kinderpornografie, Extremismus, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel und andere Schwarzmärkte. Technisch versierte Jugendliche können sich relativ leicht Zugang zum Darknet verschaffen. Oft sind sie sich der Gefahren und möglicher strafrechtlicher Handlungen nicht bewusst.
Sicher im digitalen Raum unterwegs sein heisst nicht nur, die Technik zu verstehen, son-dern vor allem auch, sich verantwortungsvoll zu verhalten. Bei sozialen Netzwerken, Online-Games und auf anderen Plattformen sollten Kinder und Jugendliche folgendes beachten:
Nicht zu viel über sich verraten: Ein neutraler Profilname schützt die Privatsphäre. Also nicht «Alina 2015», sondern «Pixelpilotin_101»
Sichere Passwörter verwenden: mindestens acht Buchstaben, Klein-/Grossbuchstaben, Ziffern sowie Sonderzeichen wie Punkt oder Komma. Nicht verwenden sollte man bekannte Wörter und einfache Kombinationen (z. B. Passwort123) oder persönliche Angaben wie Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer etc. Passwort-Managerapps können sichere Passwörter erstellen und abspeichern.
Profil-Einstellungen prüfen: Was sichtbar ist, lässt sich oft anpassen – und wird bei App-Updates manchmal zurückgesetzt.
Vor dem Posten nachdenken: Was online ist, bleibt oft lange auffindbar – auch wenn man es später löscht.
Vorsicht bei Freundschaftsanfragen: Profile können falsch sein. Manche Erwachsene mit bösen Absichten geben sich als Kinder oder Jugendliche aus.
Links nicht einfach anklicken: Gerade über Chats und Posts verbreiten sich Betrugsversuche (Phishing). Auch bei QR-Codes ist Vorsicht geboten.
Respekt zeigen: Persönliche Infos und Bilder von anderen gehören nicht einfach ins Netz.
NetLa: Deine Daten gehören dir!
Data-Kids: Spielerische Informationen
Die KryptoKids (ab 8 Jahren)
Datenschutz-Onlinetraining für Eltern und Kinder
Internet ABC
fragFINN
Helles Köpfchen
Dem Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) liegt der Gedanke zugrunde, dass jeder Mensch so weit wie nur möglich selber darüber bestimmen können soll, welche Informationen über ihn wann, wo und wem bekannt gegeben werden. Ergänzend kommen Rechtsvorschriften aus der Bundesverfassung (Art. 13, Schutz der Privatsphäre), der Datenschutzverordnung und dem Zivilgesetzbuch hinzu.
Die Internetseite des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) enthält verschiedene Informationen zum Datenschutz.
In der Schweiz schützt das Zivilgesetzbuch (ZGB) die Persönlichkeit – dazu gehört auch das Recht am eigenen Bild (Art. 28 ZGB). Grundsätzlich gilt: Wer auf einem Foto oder Video erkennbar ist, muss vor der Veröffentlichung zustimmen. Andernfalls kann rechtlich dagegen vorgegangen werden.
Ausnahmen gelten:
bei öffentlichen Veranstaltungen oder an öffentlichen Orten, wenn die abgebildete Person nicht im Mittelpunkt steht;
wenn jemand bewusst posiert, z. B. für ein Gruppenfoto (die Zustimmung kann aber widerrufen werden);
wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse besteht (z. B. bei prominenten Personen);
in bestimmten rechtlichen Fällen (z. B. Fahndungsfotos, Notsituationen).
Das Urheberrecht schützt Texte, Bilder, Videos, Musik, Filme, Karten, Computerprogramme und vieles mehr. Es tritt automatisch in Kraft, sobald ein Werk geschaffen wird – ein zusätzlicher Hinweis ist nicht nötig.
Wichtig zu wissen:
Inhalte dürfen nicht einfach kopiert oder veröffentlicht werden – ausser für den rein privaten Gebrauch.
Zitate sind erlaubt, wenn die Quelle genannt wird.
Für die Nutzung von Bildern oder Musik ist meist eine Erlaubnis der Urheberperson nötig.
Ausnahme: Werke mit einer freien Lizenz (z. B. Creative Commons). Hier reicht meist die Namensnennung.
Im Unterricht dürfen unter bestimmten Bedingungen auch geschützte Werke genutzt werden.
Letzte Aktualisierung des Textes am 12.11.25