Studie zur Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe

90 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die in sozial- und sonderpädagogischen Einrichtungen leben, besitzen ein eigenes Smartphone. Auch ist die Ausstattung mit digitalen Medien wie Desktops und Laptops in solchen Einrichtungen sehr hoch. Dennoch hat fast jeder fünfte von ihnen keinen kostenlosen Zugang zum Internet und auch seltener Zugang zu Spielkonsolen und Tablets als Kinder und Jugendliche in Familienhaushalten. Diese Ergebnisse liefert die frisch publizierte Studie MEKiS - Medienkompetenz in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe, welche die nationale Plattform Jugend und Medien finanziell unterstützt. Des Weiteren hat die nationale Befragung ergeben, dass je medienkompetenter sich eine Fachperson einschätzt, desto positiver sie gegenüber der Nutzung digitaler Medien in der Einrichtung eingestellt ist, aktiver medienpädagogische Aktivitäten betreibt und stärker die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen überwacht. Insgesamt schätzen Fachpersonen der stationären Jugendhilfe ihre Medienkompetenz als eher hoch ein, wobei zwischen den Personen grosse Unterschiede bestehen – abhängig von Alter, Funktion und Sprachregion.  

 

MEKiS wird durch eine Kooperation der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und der Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule Bern getragen. Es besteht zudem eine Zusammenarbeit mit dem Dachverband CURAVIVA Schweiz, mit der Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale HES-SO sowie der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana SUPSI.

 

An der MEKiS-Studie haben 361 Fachpersonen aus 125 Einrichtungen aus der ganzen Schweiz teilgenommen. Dabei wurde erstmals umfassend die aktuelle Situation zu Medieninfrastrukturen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe und zu Medienkompetenzen und medienerzieherischem Handeln von Fachpersonen erhoben. Abgeleitet wurden elf Empfehlungen zur Förderung einer aktiven Medienkultur in der stationären Jugendhilfe. In einem zweiten Schritt werden nun auf der Grundlage der Ergebnisse Instrumente zur Medienkompetenzförderung für die Praxis erarbeitet, welche ab Sommer 2018 zur Verfügung stehen werden. Alle Informationen zum Projekt finden Sie auf www.mekis.ch.